Gefährdungsanalyse des Trinkwassersystems

Gefährdungsanalyse eines Trinkwassersystems

Risikoabschätzung für Ihr Gebäude

Die Gefährdungsanalyse eines Trinkwassersystems im Gebäude konzentriert sich in der Regel auf die Qualität des Trinkwassers innerhalb des Gebäudes, nachdem es das öffentliche Versorgungsnetz verlassen hat. Insbesondere in größeren Gebäudekomplexen können verschiedene Faktoren die Trinkwasserqualität beeinträchtigen. Eine sorgfältige Analyse ist notwendig, um sicherzustellen, dass das Wasser, das an den Nutzer geliefert wird, sicher und von hoher Qualität ist.

1.Bestandsaufnahme des Gebäudesystems:

  • Rohrleitungsmaterial und -alter
  • Vorhandene Armaturen, Filter, Erwärmungs- und Kühlungssysteme
  • Wasserspeicher und Zirkulationssysteme
  • Häufigkeit und Art der Nutzung in verschiedenen Bereichen des Gebäudes

2.Identifizierung potenzieller Gefährdungsquellen:

  • Stagnation: In selten genutzten Leitungen oder Teilen des Systems kann Wasser stagnieren, was zu einer erhöhten Keimbelastung führen kann.
  • Temperaturen: Temperaturen zwischen 25°C und 50°C können das Wachstum von Legionellen fördern, die zu schweren Lungeninfektionen führen können.
  • Korrosion: Ältere oder ungeeignete Materialien können korrodieren und Schadstoffe ins Wasser abgeben.
  • Verunreinigungen: Eintritt von Verunreinigungen durch Wartungsarbeiten oder Beschädigungen.

3.Bewertung des Gefährdungspotenzials:

  • Wie wahrscheinlich ist das Auftreten der identifizierten Gefährdungen?
  • Welche Auswirkungen können diese auf die Gesundheit der Nutzer haben?

4.Entwicklung von Schutzmaßnahmen:

  • Technische Maßnahmen, wie die Erneuerung von Leitungen, Einbau von Desinfektionssystemen oder Anpassungen an der Wassertemperatur.
  • Organisatorische Maßnahmen, zB regelmäßige Spülungen von selten genutzten Leitungen.
  • Überwachungsmaßnahmen: Regelmäßige Wasserproben und mikrobiologische Tests, insbesondere auf Legionellen.

5.Umsetzung und Überprüfung der Schutzmaßnahmen:

  • Einführung der vorgeschlagenen Maßnahmen.
  • Regelmäßige Kontrollen, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen.

6.Dokumentation:

  • Die Ergebnisse der Gefährdungsanalyse und die ergriffenen Maßnahmen sollten dokumentiert und regelmäßig aktualisiert werden.

7.Kommunikation:

  • Die Gebäudenutzer und -verwalter sollten über die Ergebnisse der
    Gefährdungsanalyse und über die ergriffenen Maßnahmen informiert werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Gefährdungsanalyse eines Trinkwassersystems in einem Gebäude regelmäßig aktualisiert werden sollte, insbesondere nach Änderungen am System, nach baulichen Veränderungen oder wenn neue gesundheitliche oder technische Informationen verfügbar sind.