Biofilm in Trinkwasser­anlagen – unsichtbares Risiko für Legionellen

Biofilm in Trinkwasseranlagen – unsichtbares Risiko für Legionellen

Biofilm ist eine der größten hygienischen Herausforderungen in Trinkwasserinstallationen. Er bietet Bakterien wie Legionellen, Pseudomonaden und Mykobakterien ideale Lebensbedingungen und erschwert deren Entfernung erheblich.

Wie entsteht Biofilm?

Biofilm bildet sich auf feuchten Oberflächen, wenn Wasser stagniert oder langsam fließt. Ungünstige Temperaturen zwischen 20 °C und 45 °C, organische Rückstände und raue Materialien fördern seine Bildung. Schon wenige Tage Stillstand können die Grundlage für einen stabilen Biofilm schaffen.

Warum ist Biofilm gefährlich?

Biofilm schützt Krankheitserreger vor Desinfektionsmitteln und Hitze. Er kann sich im gesamten Leitungssystem verteilen und zu systemweiten Kontaminationen führen. Abgelöste Biofilmfragmente gelangen an jede Entnahmestelle und erhöhen das Risiko für Legionellenbefall.

Biofilm vermeiden – technische und organisatorische Maßnahmen

  • Kurze Leitungswege und funktionierende Zirkulation
  • Regelmäßige Nutzung aller Entnahmestellen (mindestens alle 72 Stunden)
  • Automatische Spülsysteme bei Leerstand
  • Temperaturmanagement (Warmwasser > 55 °C, Kaltwasser < 25 °C)
  • Regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen nach DVGW W 551

Biofilm erkennen und beseitigen

Anzeichen für Biofilm sind erhöhte Keimzahlen, Gerüche, Trübungen oder schleimige Beläge. Die Sanierung erfolgt durch mechanische Reinigung, thermische Spülung oder chemische Desinfektion mit zugelassenen Mitteln. Nach jeder Sanierung ist eine Labor-Nachbeprobung erforderlich.