Krankheits­erreger im Trinkwasser – Risiken, Nachweis und Vorsorge

Krankheitserreger im Trinkwasser – Risiken, Nachweis und Vorsorge

Trinkwasser kann trotz hoher Qualität am Hausanschluss durch die Installation selbst mikrobiologisch verunreinigt werden. Krankheitserreger wie Legionellen, Pseudomonas aeruginosa oder Mykobakterien vermehren sich besonders in Biofilmen und stagnierendem Wasser.

Häufige Krankheitserreger im Überblick

  • Legionellen – verursachen Legionärskrankheit und Pontiac-Fieber
  • Pseudomonas aeruginosa – hohes Risiko für immungeschwächte Personen
  • Mykobakterien – können Haut- und Lungeninfektionen auslösen
  • Enterobakterien – Indikatoren für fäkale Verunreinigung
  • Parasiten & Viren – z. B. Cryptosporidien, Giardia, Hepatitis-A-Viren

Übertragungswege und Risikogruppen

Eine Infektion erfolgt meist durch Einatmen kontaminierter Aerosole, z. B. beim Duschen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Nachweis und Prävention

  • Regelmäßige Probenahme nach DVGW W 551 und Untersuchung durch akkreditierte Labore
  • Dokumentation der Ergebnisse und ggf. Meldung an Behörden
  • Einhaltung der Temperaturgrenzen (Warm > 55 °C, Kalt < 25 °C)
  • Schulung des Personals nach VDI 6023 Kat. A/B
  • Hygienespülungen und vorbeugende Wartung

Maßnahmen bei Befund

Bei Grenzwertüberschreitungen müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden: Information der Behörden, Gefährdungsanalyse, Sofortmaßnahmen (Spülung, Desinfektion) und Nachbeprobung. Die Dokumentation aller Schritte ist verpflichtend.