Trinkwasser­erwärmung richtig betreiben – Großanlage oder Kleinanlage nach VDI 6023?

Trinkwassererwärmung richtig betreiben – Großanlage oder Kleinanlage nach VDI 6023?

Ob eine Trinkwasseranlage als Groß- oder Kleinanlage gilt, entscheidet über Prüfpflichten, Wartungsintervalle und Meldepflichten. Die richtige Einstufung ist daher essenziell für die Trinkwasserhygiene und Rechtssicherheit.

Definition nach Trinkwasserverordnung

  • Großanlage: Trinkwassererwärmer mit > 400 Liter Inhalt oder mehr als 3 Liter Leitungsvolumen zwischen Erwärmer und Entnahmestelle (§ 14b TrinkwV)
  • Kleinanlage: Anlagen mit kleineren Volumina, typischerweise in Einfamilienhäusern oder kleinen Betrieben.

Hygienische Anforderungen für Großanlagen

Betreiber von Großanlagen müssen regelmäßig Legionellenuntersuchungen durchführen. Die Probenahme erfolgt an repräsentativen Entnahmestellen und muss durch akkreditierte Labore erfolgen. Ergebnisse sind aufzubewahren und bei Auffälligkeiten dem Gesundheitsamt zu melden.

Betriebssichere Trinkwassererwärmung

Eine sichere Trinkwassererwärmung nach VDI 6023 umfasst:

  • Temperaturhaltung (Warmwasser ≥ 55 °C, Rücklauf ≥ 50 °C)
  • Regelmäßige Nutzung aller Zapfstellen
  • Zirkulation und hydraulischer Abgleich
  • Dämmung von Warm- und Kaltwasserleitungen

Praxis-Tipp

Nutzen Sie digitale Temperaturüberwachungssysteme, um Grenzwerte automatisch zu prüfen und zu dokumentieren. So lassen sich Abweichungen frühzeitig erkennen und Legionellenbefall vermeiden.